Schlauchwehr der WKA Gera-Debschwitz
Die Wehranlage steht am Anfang des historischen Mühlgrabens, welcher sich mehrere Kilometer durch die Stadt Gera zieht und die Stadt in ihrer wirtschaftlichen und städtebaulichen Entwicklung prägte.
Nachweislich 1640 und 1693 wurden bereits Reparaturarbeiten am „Großen Stadtwehr“ durchgeführt.
Im Jahr 1876 wurde durch ein Hochwasser das „Große Wehr“ halbseitig zerstört. Als Neubau wurde ein steinerner Wehrkörper errichtet.
Das Hochwasserereignis vom Juli 2013 beschädigte die Wehranlage nachhaltig. Zusammen mit dem Betreiber und der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie wurde ein Wiederaufbaukonzept entwickelt, welches die Ansprüche an den Hochwasserschutz und den Kraftwerksbetrieb vereint.
Die 2016/17 errichtete Schlauchwehranlage entspricht modernsten Anforderungen. Für den flexiblen Wehrkörper stellt Treibgut keine Behinderung dar. Die Höhe ist stufenlos regulierbar und trägt dadurch maßgeblich zur Hochwasserentlastung bei.
Der Schlussstein von 1876 steht heute vor dem Krafthaus.
Daten der Wehranlage
- Stauhöhe bei MQ = rd. 2,90 m
- OK festes Wehr = 193,65 NHN
- OK Stauaufsatz = 194,65 NHN
- Länge Wehrachse: 49,34 m
- Lichte Weite Wehrschlauch: 45,84 m
- Stauhöhe Wehrschlauch: 1,00 m wassergefüllt
- Ausführungsbesonderheiten:
- Teilabbruch des alten Wehres bis auf einen Grundkörper
- Verankerung des Wehrkörpers mit 27 Kleinverpreßpfählen bis 9 m Länge
- Herstellung einer Betonkappe aus Stahlbeton
- Aufmontage eines wassergefüllten Wehrschlauches